Laos: Vang Vieng, Champasak und die 4000 Inseln - Kambodscha: Siem Reap, Phnom Penh, Koh Rong Sanloem      

Was wir gelernt haben:

  • mit den Laoten sind wir nicht richtig warm geworden
  • Laoten sind höchstens freundlich, wenn sie Geld dafür bekommen
  • die Khmer sind mind. 500% freundlicher, einfach so und schenken gerne ein Lächeln
  • Wir lieben Pablo und Eva :) und Spiele und Würfel
  • Chinesen sind immer noch in zu grossen Gruppen unterwegs und viel zu laut (uns wurde erzählt, dass sie bei einem Tempel in Thailand sogar "Hausverbot" bekommen haben, da sich einige Chinesen so daneben benommen haben)
  • Dasselbe gilt für Russen, ausser dass die auch in kleineren Gruppen unterwegs sind.
  • Sich im Internet über Grenzübergänge informieren lohnt sich immer noch
  • die Einnahmen für die Eintritte zum Angkor-Gebiet machen 20% des gesamten jährlichen BIP von Kambodscha aus (und mit dem meisten Geld kaufen die Khmer sich fette Autos :))
  • Mathias und ich haben fast (!) die gleiche Ringgrösse :)
  • meist gesagter Satz: NEIN, ICH WILL KEIN TUK-TUK!! :)

Vang Vieng und Vientiane

In Vang Vieng haben wir, wie im letzten Eintrag bereits erwähnt, Clément und Katja wieder getroffen (mit denen wir bereits in Malaysia unterwegs waren) und ein paar Tage mit ihnen verbracht und natürlich auch mit Pablo und Eva, die mit uns nach Vang Vieng gereist sind. Hier haben wir uns vor allem gefreut wieder in kurzen Hosen unterwegs sein zu können, nach einer Woche "Kälte" im Norden von Laos. Die Tage haben wir gemütlich angehen lassen, viel Zeit in der Hängematte in einer gemütlichen Bar am Fluss verbracht und einen Rollerausflug durch kleine Dörfer ausserhalb zu der Blue Lagoon gemacht, wobei die dortige Höhle weitaus beeindruckender war als die Lagune.

Vang Vieng war vor allem für Tubing und gleichzeitigem erhöhtem Drogen- und Alkoholkonsum bekannt. Während man sich im Reifen den Fluss hinabtreiben lässt, konnte man sich bei den Bars unterwegs mit Drogen und Alkohol "verpflegen", was zu vielen Unfällen und sogar einigen Toten geführt hat. Deshalb wurden vor einigen Jahren die meisten Bars am Fluss geschlossen und die Drogen offiziell von der Speisekarte gestrichen. Bei den TukTuk-Fahrern bekommt man die bei Bedarf immer noch :)

Ja, also so spannend war unser Aufenthalt in Vang Vieng zwischen all den partymachenden Jünglingen nicht und so fiel es uns auch nicht schwer weiterzuziehen. Gemeinsam mit Pablo und Eva haben wir uns eine Route bis Ende Jahr zurecht gelegt. Ziel: bis Silvester bei den 4000 Inseln zu sein.

In Vientiane haben wir nur eine Nacht verbracht und zusammen mit ein paar anderen unser Weihnachtsessen nachgeholt. Viel Weihnachtsstimmung ist bei uns nicht aufgekommen, auch wenn die Restaurants versuchen mit Dekoration und vielen farbigen Lichterketten die Touristen in Stimmung zu bringen. Aber irgendwie fehlt dann doch die Kälte für das Weihnachtsgefühl, auch wenn ihr ja auch nicht gerade winterliche Temperaturen hattet, wie wir vernommen haben.

 

Champasak

In Vientiane haben wir das günstigste Ticket für einen Nachtbus nach Pakse gesucht. Als wir an der Busstation unseren Bus gesehen haben, wussten wir dann auch warum das Ticket günstiger war als die anderen und wir schauten neidisch auf die anderen Busse, die teilweise sogar ein bisschen luxuriös aussahen. Doch nun gab es kein Zurück mehr und so tapsten wir etwas enttäuscht und ein bisschen sorgvoll (angesichts des schlechten Strassenzustandes und den laotischen Fahrkünsten) in den Bus, dessen Frontscheibe schon einen riesigen Steinschlag hatte (ich frage mich, wieviel der Fahrer überhaupt von der Strasse gesehen hat). Im oberen Teil des Busses warteten unsere Betten auf uns, in gebückter Haltung suchten wir die richtige Nummer und testeten erst ein Mal, ob wir hier liegen konnten. Es war zwar ziemlich eng in dem für zwei (asiatische) Leute gemachten Bett und etwas zu kurz für alle über 1.70m, aber am nächsten Morgen waren wir dennoch erstaunt, wie viel wir auf der holprigen Sardinenbüchsenfahrt geschlafen haben.

Früh morgens hielt der Bus zwar pünktlich aber dennoch nicht an der offiziellen Busstation in Pakse, sondern 3km ausserhalb, so dass die Tuktuk-Fahrer auch noch ihr Geschäft mit den Touristen machen konnten. Aber von Laos haben wir nun auch nichts anderes mehr erwarten :) Wir liessen uns trotzdem mal nach Pakse fahren um mit Pablo und Eva zu frühstücken und einen Plan zu schmieden, wie es weitergehen soll.

Schlussendlich entschieden wir uns, direkt weiter nach Champasak zu fahren, da von Pakse aus vor allem die mehrtägigen Rollertouren starten, wofür wir keine Zeit haben, und es sonst nicht viel zu sehen gibt. Nach mehreren hartnäckigen Verhandlungen mit den sturen Laoten, haben wir schliesslich einen Tuktuk-Fahrer gefunden, der uns zu einem angemessenen Preis nach Champasak brachte.

Zwei Nächte haben wir im kleinen und sehr sympathischen Champasak verbracht, das direkt am Mekong liegt. Sehr freundliche Menschen, die hier leben, alles ist sehr entspannt und viel mehr als den grossen Wat Phou gibt es nicht zu sehen. Um dort hin zu kommen, haben wir uns einen Roller gemietet (den wir zwischendurch noch in die Werkstatt bringen mussten), den überteuerten Eintritt bezahlt (im Vergleich zum letzten Jahr hat sich der Eintrittspreis beinahe verdoppelt!) und uns in der Nachmittagssonne die Tempelruinen angeschaut, die uns schon etwas auf das Angkor-Gebiet in Kambodscha eingestimmt haben.    

 

Don Khon/Don Det und die wohl schönste Silvesternacht unseres Lebens :)

 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so sind wir zu unserer Zieldestination, den 4000 Inseln im Süden des Landes, gereist.

Bevor wir aber nach Don Det übersiedelten, haben wir noch eine Nacht auf Don Khon, der kleinen, weniger touristischen Schwester von Don Det, verbracht. Mathias und ich haben uns am späteren Nachmittag ein Velo geschnappt und über Stock und Stein durch den Wald in den Süden der Insel gedüst, von wo aus man mit einem kleinen (überteuerten) Boot zu den Irawadidelfinen fahren kann. Insgesamt leben in diesem Flussdelta (und auch nur hier) nur noch 300 von dieser etwas witzig aussehenden und geschützten Delfinart. Die meisten davon leben allerdings auf der kambodschanischen Seite. Auf der laotischen Seite tummeln sich derzeit nur etwa sieben Stück. Trotzdem wollten wir unser Glück herausfordern, in der Hoffnung die Kreaturen zu sehen. Also ich habe zwei Rückenflossen gesehen und Mathias fünf (das behauptet er zumindest) und nein, wir haben kein Foto davon. Auch wenn wir keine Delfine aus der Nähe gesehen haben, war die Bootsfahrt zum Sonnenuntergang sehr stimmungsvoll und schön, aber eben, halt zu laotischen Preisen. (Wenn man Pech hat und den falsche Weg nimmt muss man übrigens auch für die Brücke von Don Det nach Don Khon fast 5 Fr. bezahlen, letztes Jahr waren’s noch 3 Fr.)

 

Und nun... die schönste Silvesternacht aller Zeiten :)

Am 31. Dezember haben wir (wir = immer mit Pablo und Eva) uns tagsüber ein entspanntes Programm ausgesucht. Wir sind mittags gestartet in unserem Lastwagenschlauch und haben uns 4.5 (!) den Fluss hinuntertreiben lassen und uns an den Hindernissen vorbeigepaddelt bzw. ich habe gepaddelt und alle anderen im Schlepptau hinter mir mitgezogen (Ninä, es sind noch ein paar Muskeln vom Fitboxen übrig J Muskelkater auch...). Da wir den ganzen Weg zurücklaufen mussten (1.5km) und wir länger als geplant auf dem Fluss waren, hatten wir keine Zeit mehr fürs Powernap vor der Silversternacht. Eine kalte Dusche musste reichen bevor wir uns aufmachten zum ultimativen leckersten Essen unserer ganzen Reise. Ein Schweizer mit laotischer Frau und laotischen Köchen besitzt auf Don Det ein Restaurant, das heute Abend ein Spezialmenu hatte. Und was für eins: wir haben uns den Bauch vollgeschlagen, zwischendurch gespielt, Wein getrunken und die Zeit zusammen genossen.

Ach ja und jeder von uns hat 3 Wünsche für das neue Jahr aufgeschrieben. Die wir nach Mitternacht in den Mekong werfen wollen.

Am Nordende der Insel gibt es den einzigen Strandabschnitt, der sehr klein ist, aber genug gross für alle Touristen, die sich abends dort versammelten um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Die Laoten feiern dieses Jahr ihr „Silvester“ erst im April und somit haben sie alles nur für „uns“ dekoriert und beschallt.

Im Supermarkt haben wir uns vorher Rum und Cola gekauft. Laotischen Rum: eine Flasche für 1.30Fr.  Die grosse Flasche Cola war teurer als der Rum. :) Am Strand haben wir einige Leute getroffen, denen wir auf unserer Reise schon begegnet sind und so war es auch eine kleine Wiedersehensfeier.

 

3...2...1... HAPPY NEW YEAR!!! Sabaidiii Pimai!!!

 

Nachdem allen ein gutes neues Jahr gewünscht wurde, haben wir uns zum Ufer begeben um unsere aufgeschriebenen Wünsche ins Wasser zu werfen, in der Hoffnung, dass sie in Erfüllung gehen...

 

Die erste Überraschung im neuen Jahr folgte sogleich: Mathias machte mir einen Heiratsantrag!!! Nein, ich habe nicht damit gerechnet und nein, es war auch keine übereilte, im betrunkenen Zustand entschiedene Aktion und nein, ich bin auch nicht schwanger :) Also sind wir jetzt verlobt juhuuuuuu! Und somit ging schon der erste Wunsch auf meinem Zettel in Erfüllung...

Für uns war es der perfekte Moment... der Abend war toll, wir hatten Eva und Pablo dabei, die uns so sehr ans Herz gewachsen sind, sich wie langjährige Freunde anfühlen und sich auch genau so mit uns gefreut haben, dass unsere Beziehung nun eine nächste Stufe erreicht hat.

So feierten wir die ganze Nacht, das neue Jahr, unsere Verlobung und dass wir tolle Leute kennengelernt haben, mit denen wir diesen besonderen Moment erleben durften.

Siem Reap

 

Gleich zu Beginn: wir lieben Kambodscha. Trotz der dramatischen Geschichte des Landes und der Armut, die weit verbreitet ist, sind wir hier wohl den fröhlichsten und herzlichsten Leuten auf unserer Reise begegnet. Nach Laos war es zwar auch nicht schwer uns zu beeindrucken, doch wir sind trotzdem hin und weg über die wundervolle Ausstrahlung der Menschen, das Lächeln, das uns tagtäglich von wildfremden Menschen geschenkt wird. Hier fühlen wir uns wohl und willkommen.

Aber eins nach dem anderen...

 

Die Grenze

Zuerst mussten wir ja noch von Laos nach Kambodscha kommen und uns nach drei gemeinsamen Wochen schweren Herzens von Pablo und Eva trennen, die ihren Weg nach Vietnam fortsetzten. Die drei gemeinsamen Wochen vergingen wie im Fluge.

Wenn man sich im Internet über den Grenzübergang Laos-Kambodscha informiert, macht man sich auf das Schlimmste gefasst. Wir stellten uns auf eine anstrengende, teure und korrupte Einreise ein und genau deswegen haben wir uns kein Bus-Ticket über eine Agentur besorgt, da die noch viel mehr Geld in die eigene Tasche stecken, die Pässe einsammeln und damit zum Zoll gehen und man sich anscheinend in Konflikte verwickelt, wenn man nicht "gehorcht". Uns war von Beginn an klar, dass wir unseren Pass sicher nicht in fremde Hände geben werden (ausser den Zollbeamten). Doch schon bei der Bushaltestelle konnten wir erstaunt feststellen, wie viele gutgläubige Touristen dem Reiseveranstalter ihren Pass aushändigten und die Einreiseformulare ausfüllten und abgaben, die man anscheinend nicht beim Zoll bekommt. Jeder, der sich im Vorfeld ein bisschen informiert, weiss, dass dem nicht so ist.

Nun, wir reisten also mit einigen wenigen "Rebellen" in einem Minibus zu dem 20 Kilometer entfernten Zoll (für 11$!!!), stiegen aus, holten uns den Ausreisestempel (die 2$ "Stempelgebühren" mit denen sich die Zollbeamten ein goldenes Näschen verdienen) liessen sich nicht vermeiden, liefen über die Grenze, ignorierten den netten Herrn vom Gesundheitszelt freundlich, der uns fürs Fiebermessen noch 2 weitere Dollar abknöpfen wollte (ohne das entsprechende Formular bekomme man kein Visum, haha) und holten uns unser Visum (für 35$). Nach dem Gesundheitscheck hat übrigens niemand gefragt und so hatten wir zumindest ein paar wenige Dollar für die teure Einreise gespart.

Den Bus von der Grenze nach Siem Reap hatten wir im Vorfeld übers Internet gebucht. Die Tickets konnten nirgends in Laos gekauft werden, da dies ja das korrupte Geschäft der Laoten zerstören würde. Voller Hoffnung, dass uns in Kambodscha freundlichere und weniger geldgierige Einwohner erwarten, reisen wir sieben Stunden von der Grenze nach Siem Reap.

 

Siem Reap und Angkor

Den ersten Tag in Siem Reap gönnten wir uns, um im Land anzukommen und hatten somit nicht viel auf dem Programm. Nur: Schuhe für Mathias finden (erledigt) und Verlobungsringe kaufen (auch erledigt). Bei einem kleinen Silberschmied in einer Seitengasse haben wir uns gemeinsam die Ringe ausgesucht. Schon am ersten Tag in Siem Reap fühlten wir uns wohler als in Laos. Überall wurde man herzlich begrüsst und freundlich behandelt (auch ohne dass dabei Geld geflossen wäre).

Einen Tag machten wir krankheitsbedingt (diesmal Mathias) Pause und überlegten, wie wir die nächsten Tage verbringen wollten.

Natürlich stand auch Angkor auf dem Programm. Die vielen wiederentdeckten, teils vom Dschungel überwachsenen Tempel auf der riesigen Anlage sind für alle Historiker, Geschichtsinteressierten und Fotografen ein Must-Do. Der Eintritt für 3 Tage ist mit 40 Dollar nicht gerade günstig, doch es lohnt sich allemal!

Einen Tag lang haben wir die kleine Runde gemacht und etwa sechs Tempel in unterschiedlicher Grösse erkundet. Für den zweiten Tag hat Mathias eine Privattour mit einem Profifotografen gebucht (ich durfte trotzdem mit gehen), mit dem wir zum Sonnenaufgang zum berühmten Angkor Wat gefahren sind (für schöne Sonnenaufgangfotos war es leider zu bewölkt) und noch 3 weitere Tempel erkundet haben. Ota, der tschechische Fotograf, lebt selbst seit 10 Jahren in Siem Reap und so konnte Mathias sich von ihm ein paar Tipps holen und ich hatte einen Tourguide, der mir viel über die Geschichte der Tempel und des Hinduismus/Buddhismus erzählen konnte.

Am letzten Tag in Siem Reap hat Mathias noch einmal eine Fototour gebucht, dieses Mal zum Tonle Sap See, wo die schwimmenden Dörfer angesiedelt sind. Diese schwimmen aber zur Zeit nicht, da es seit zwei Jahren keine richtige Regensaison gab und der See nun eher einer Pfütze gleicht. Ich habe mir in dieser Zeit einen Frauen-Tag mit Massage und Spa gegönnt und mich um unsere Weiterreise gekümmert. 

Sechs Nächte haben wir in Siem Reap verbracht und wir mögen diese Stadt sehr. Sie kommt auf jeden Fall auf unsere Liste der Lieblingsstädte.

 

Phnom Penh

 

Und wieder einmal ging unsere Reise mit dem Bus weiter. Dieses Mal haben wir uns aber nicht das günstigste Ticket gekauft, da die Strasse von Siem Reap nach Phnom Penh zwar auf dem Weg zum Besseren ist, aber viele Teile aus einer holprigen, sandigen Piste bestehen und es auch hier wieder jede Menge üble Stories über verrückte Busfahrten und Unfälle gibt. Nun ja, einen kleinen Unfall hatten wir trotzdem, aber das war eher witzig als gefährlich. Unser Busfahrer hat auf einer staubigen Strasse einen Lastwagen überholt und ist dabei zu schnell wieder auf seine Spur eingebogen, so dass er (direkt dort wo Mathias sass) schön mit einem lauten Knall den grossen Seitenspiegel und Teile der Stossstange abgefahren hat. Aber wen juckts... Fahren wir weiter. Nach 15 Minuten wurden wir dann allerdings bei einer Baustelle abgefangen (der Lastwagenchauffeur hat wohl per Natel seine Arbeiterkollegen dort informiert). Der Schaden wurde begutachtet, wobei der Fahrer und die Assistentin auf Unschuld plädierten (ähm ja, klar :)). wie wir nachher erfahren haben hat unser Fahrer dem anderen 50$ (Verhandlungsbasis lag bei 100$) in die Hand gedrückt und dann gings weiter. 

Gegen Abend erreichten wir das laute und hektische Phnom Penh.

 

Am nächsten Tag tauchten wir in die traurige und tragische Geschichte Kambodschas ein. Zuerst stand der Besuch des S21-Museums (Tuol-Sleng-Genozid-Museum) auf dem Programm. An diesem erdrückenden, eingezäuten Ort, der ursprünglich eine Schule war, liess der damalige kommunistische Herrscher Pol Pot zwischen 1975 und 1979 über 12 000 (registrierte) Menschen auf brutale Art und Weise foltern, zwang sie zu Geständnissen und tötete sie schlussendlich. Die Schulzimmer wurden zum Gefängnis, kleinen Zellen und Folterkammern. Menschen, die sich scheinbar gegen seine neue Gesellschaftsideale der Roten Khmer stellten, wurden in Lastwagen dort hingebracht: Mönche, Lehrpersonen, Ärzte, Studenten, Menschen mit Brille, deren Familien und alle, die nicht in sein Gesellschaftsbild passten oder sich diesem scheinbar widersetzten. Niemand, der sich später rächen konnte, sollte überleben. 14 Insassen haben diese schreckliche Zeit überlebt, teilweise nur, weil ihr fachliches Wissen für die roten Khmer nützlich war, wie zum Beispiel ein Ingenieur oder ein Zimmermann.

 

Der Besuch des Museums war bereits sehr erdrückend, doch wir wollten uns am selben Tag auch noch die Killingfields in Choueng Ek, direkt am Stadtrand, anschauen. Viele der Gefangenen des S21 wurden dort getötet und begraben und auch weitere Tausende Menschen, ganze Familien wurden hier ausgelöscht. In den ersten Jahren kam jede Woche ein Lastwagen mit 40 Menschen dort an, 1978 waren es pro Woche 300 (!), die eine scheinbare Gefahr für die "neue Gesellschaft" darstellten und getötet wurden. Das Killing Field bei Phnom Penh ist nur eines von 300 in ganz Kambodscha, steht aber symbolisch für die ganze tragische Zeit des Landes in den 70er- Jahren. Insgesamt wurden in dieser Zeit 3 Millionen (von 8!) umgebracht. Und dies auf sehr brutale Art und Weise. Da Munition sehr teuer war und Schüsse zu laut, wurden die Insassen auf andere Weise erschlagen oder erdrosselt. Unvorstellbar... und das ist gerade einmal 40 Jahre her...

 

Am Ende des Besuchs hat uns unser Tuktuk-Fahrer dann doch tatsächlich gefragt, ob wir nun noch zur Shooting-Range fahren wollen???!!! NEIN, sowieso nicht und erst recht nicht nach so einem Tag!

 

Am zweiten Tag in Phnom Penh mussten wir so einiges organisieren und das dauert schnell mal ein paar Stunden und kostet noch mehr Nerven... 2 Flüge, 4 Unterkünfte, 2 Busse, 1 Tuktuk und 2 Boote später hatten wir es dann aber geschafft. Nach langer Suche (da Hochsaison und vieles ausgebucht) haben wir schliesslich doch noch einen schönen Ort auf einer kambodschanischen Insel gefunden:

 

Koh Rong Sanloem

 

Hier sitzen wir nun, auf Koh Rong Sanloem, vor unserem Bungalow, im wohl bequemsten Hängerstuhl am weissen Strand, der nur zu dieser Unterkunft gehört. Die Wellen rauschen, das Meer erstrahlt türkis (wenns jetzt nicht grad dunkel wäre), das Wasser ist glasklar und wir suchen immer noch nach Leuchtplankton :) Wir lassen die Seele baumeln, entspannen uns und geniessen das schöne Wetter. In zwei Tagen reisen wir dann wieder zurück nach Siem Reap, von wo aus wir den Flug nach Palawan (Philippinen) nehmen.

Dort werden wir dich, Stephschen, voller Freude in Empfang nehmen, endlich! Wir freuen uns ganz doll auf deinen Besuch und dass wir für zwei Wochen ein bisschen Winti-Heimat-Feeling haben können. Bis bald meine Liebe!!!<3

 

Und bis zum nächsten Bericht könnt ihr euch ganz viele tolle Fotos von Mathias anschauen in der Fotogalerie (Laos und Kambodscha und Snapshots).

Herzlichen Dank an alle, die sich immer wieder bei uns melden und die durchs Lesen unseres Blogs ein bisschen mit uns mitreisen. Wir freuen uns immer von Zuhause zu hören! <3

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    miriam (Dienstag, 12 Januar 2016 16:40)

    mäthu, ich find deine fotos einfach so wunderbar und ich finde, sie zeigen einfach das "echte leben" in asien. wie ich mich doch über die fotos von meinem geliebten kambodscha gefreut habe! aber natürlich noch vielvielviel mehr über eure verlobung! an dieser stelle nochmals ganz ganz herzliche gratulation euch beiden! ich freu mich so wenn ich euch wieder in die arme nehmen und mit euch persönlich auf eure verlobung anstossen kann! hebed eu sorg und viel spass auf palawan, wir wollen fotos!!! müssen leider die neue staffel ohne euch schauen :(
    küsse an euch

  • #2

    Sabine und Jan (Mittwoch, 13 Januar 2016 21:06)

    Hallo ihr zwei!
    Ganz, ganz herzliche Glückwünsche zu eurer Verlobung! Wir freuen uns sehr mit euch. Was für ein wunderbarer Ort und ein absolut richtiger Zeitpunkt für einen Heiratsantrag. Mit Sicherheit werdet ihr euren Verlobungstag nie vergessen! (Jetzt könnt ihr schon mal planen, was für einen tollen Ort ihr für eure Hochzeit aussucht - Antarktis? Top of Kilimandscharo? Oase in der Sahara? Dubai Tower?)
    Bei dieser Gelegenheit auch vielen Dank fürs mitreisen dürfen - in deinen tollen und lebendigen Berichten, Nomda und deinen wunderbaren Fotos, Mathias...
    Machts weiterhin gut, geniesst die grosse Freiheit und all die wunderbaren Plätze auf unserer wunderbaren Welt und passt auf euch auf! Alles liebe, Sabine und Jan

  • #3

    Nomda&Mäthu (Freitag, 15 Januar 2016 15:04)

    @miri: Mäthu bedankt sich herzlich für das Kompliment für die Bilder! <3 Wir richten Jürg Grüsse von euch aus auf Palawan :) Vermissen euch 4 ganz doll! Küsse an alle

    @Jan und Sabine: vielen herzlichen Dank für eure lieben Glückwünsche. Nein, den Tag werden wir bestimmt nie vergessen. Die Hochzeitslocation steht aber noch nicht fest :)
    Wir freuen uns, dass ihr mitlest und mitschaut und werden euch weiterhin ein Stück mitreisen lassen. Machts gut und bis bald mal wieder.

    Liebe Grüsse ins kalte Europa
    die verliebt-verlobten :)