Malaysia (2. Teil): Cameron Highlands, Ipoh und Georgetown -Zurück in Indonesien: Bukit Lawang, Lake Toba

Was wir im 2. Teil von Malaysia und im 2. Teil von Indonesien gelernt haben:

  • Auch hier kann man sich hartnäckige Erkältungen einfangen
  • Der Gunung Leuser Nationalpark (Sumatra) ist schöner als der Taman Negara (Malaysia)
  • Orang Utans sind toll!!!
  • Orang Utans schützen sich vor Regen in dem sie sich ein grosses Blatt oder Äste, wie ein Schirm über den Kopf halten
  • Nach Regen kommt tatsächlich Sonnenschein (also am nächsten Morgen dann)
  • Die Regenzeit hat hier nun begonnen, aber meistens regnet es erst gegen Abend und in der Nacht
  • Um nach Indonesien einreisen zu können, sollte man wirklich einen Ausreiseflug gebucht haben
  • "Mister" ist genderneutral, auch ich werde von den Kids Mister genannt :)
  • Cameron Highlands und Tuk Tuk sollte man nicht unbedingt am Wochenende bereisen, da dann auch alle einheimischen Touristen dort sind und ein Chaos und Lärm veranstalten, wie bei einer Schulreise :) Beispielsweise in Tuk Tuk: Karaoke-Gesänge bis in die Morgenstunden, Beschallung von allen Seiten und am Sonntag morgen um 6.30 gehts dann in voller Lautstärke mit Morgen-Aerobic weiter :)
  • Magic Mushrooms sind in Tuk Tuk einfacher zu bekommen als guten Kaffee
  • Mathias' Kopf passt in kaum einen Helm, also mussten wir in George Town einen neuen kaufen, der dann noch ausgehämmert wurde, damit er passt :)
  • die bislang freundlichsten und ehrlich hilfsbereitesten Menschen (ohne ein Geschäft damit machen zu wollen) haben wir in Malaysia und vor allem auf Sumatra getroffen


Cameron Highlands

Wie bereits im Schlussteil des letzten Berichtes angetönt, war unsere nächste Station in Malaysia, die Cameron Highlands.

Hier haben wir uns am ersten Tag einen Fahrer gemietet und sind zu einer der grössten Teeplantagen der Region gefahren. Da heute Sonntag ist, sind sehr viele malaiische Touristen hier, die oft übers Wochenende ins Hochland fahren. Bereits von der Hauptstrasse aus hat man eine perfekte Sicht auf die riesigen Teeplantagen, die in saftigem Grün erstrahlen. Da es am Vortag abends stark geregnet hat, war die Sicht dementsprechend gut.

Die nächsten beiden Tage haben wir wieder mit Adeline und Julia verbracht, Terence, auch Franzose, ist ebenfalls noch dazugestossen. Mit ihnen zusammen haben wir am zweiten Tag eine Tour zum Butterfly Garden und zum Gemüsemarkt gemacht, beides nicht wirklich sehenswert. Insbesondere der Butterfly Garden, wo auch andere Tiere, wie: Schlangen, Frösche, Schildkröten, Käfer und Hasen gehalten werden, ist für alle Tierfreunde eine Katastrophe und für die Tiere erst recht. Das sollte man eigentlich nicht unterstützen. Jetzt wissen wirs...

Wir haben in Tanah Rata sehr gut gegessen, Bier zu bekommen war hier auch kein grösseres Problem, zur Freude von Mathias. 

Nach 3 Nächten in Tanah Rata fuhren wir mit dem Bus bereits weiter nach:

 

Ipoh

Ein Zwischenhalt auf unserer Reise nach Georg Town. In Ipoh haben wir keine einzigen Touristen getroffen. Die Stadt hat an sich keine grossen Anziehungspunkte. Aber vor allem die Altstadt hat viele kleine Schätze verborgen. Kleine stilvolle Cafés und eine kleine Tour, die zu den Streetart-Kunstwerken führt und einen Höhlen-Tempel etwas ausserhalb von Ipoh. Mathias war beim Barbier ein Highlight der Umgebung und sich ein bisschen wie ein Promi gefühlt. Ist als erstes drangekommen, obwohl noch viel mehr Leute gewartet haben und alle haben Fotos mit ihm gemacht. :)

 

George Town (Penang)

In George Town legten wir eine kleine Reisepause ein. Da wir uns beide in den Cameron Highlands, wo es doch recht kühl war abends, erkältet haben, waren wir froh, ein paar Tage zur Ruhe zu kommen. Und besser hätte es nicht sein können. Sechs Tage haben uns Vera und Reto in ihrer tollen Wohnung, direkt am Meer im 33. Stock, beherbergt. Wir wurden perfekt umsorgt, haben ihre Gastfreundschaft in vollen Zügen genossen. Die Zeit haben wir uns mit gutem Essen, kleinen Ausflügen, langen Spieleabenden und einem Besuch beim Fish Spa vertrieben, wo uns die kleinen Fische die trockene Haut von den Füssen geknabbert haben. Und vor allem haben wir geplant, wie unsere Reise weiter gehen soll. Wir haben uns entschieden, nochmals nach Indonesien zu reisen, diese Mal nach Sumatra.

DANKE Vera und Reto, dass ihr euch so viel Zeit für uns genommen habt, es war toll bei und mit euch!!! Und danke, dass wir euren Roller ausführen durften, Mathias hat sich sehr gefreut, endlich wieder Roller fahren zu dürfen :)


Mit unserem Besuch in George Town haben wir auch den Haze für ein paar Tage vertrieben. Vor unserer Ankunft war die Luft dermassen schlecht, dass die Einwohner nur mit Maske rumlaufen konnten. Anschliessend hat es aber immer wieder geregnet, so dass wir sogar ab und zu blauen Himmel sehen konnten und die Sicht so gut wie schon lange nicht mehr war.

Doch nach wie vor ist die Situation im Süden Sumatras und in Borneo verheerend. Zu viel Regenwald und Lebensraum von den wenig übrig geblieben Orang Utans und anderen Tieren und auch den Bewohnern dort, wird "zugunsten" von Palmölplantagen abgebrannt, weil das abholzen illegal ist. und nur wenige Indonesier wissen, was dort überhaupt passiert. Und an aktuelle Informationen zu kommen ist auch gar nicht so einfach. Erschreckend ist ebenfalls wie viele Produkte, die wir täglich verwenden, Palmöl enthalten: Fertiggerichte, Kosmetikprodukte, Schoggi, Waschmittel u.v.m. 

Nun hoffen wir, dass mit der angefangenen Regenzeit auch die Feuer-Hotspots gelöscht werden.

 

Kurz vor unserer Abreise in George Town erreichte uns dann noch die fröhliche Nachricht, dass mein Neffe nun auf der Welt ist! Schade, dass wir ihn erst im Februar begrüssen können, aber wir freuen uns sehr für euch und vor allem, dass alles gut und blitzschnell gegangen ist!!! <3

 

Bukit Lawang (Sumatra)

Schon zu Beginn unserer Reise haben wir uns sehr auf Bukit Lawang gefreut, wo man im Gunung Leuser Nationalpark Orang Utans in freier Wildbahn beobachten kann.

Doch zuerst wurde unsere Vorfreude mit Problemen bei der Einreise in Medan getrübt. "Eigentlich" muss man, wenn man nach Indonesien einreist, ein Ausreiseticket vorweisen können. Doch da das im September auf Bali niemanden interessiert hat und niemand danach gefragt hat, haben wir auch dieses Mal kein Ausreiseflug gebucht.  Schon im Flugzeug waren wir die einzigen Nicht-Asiaten und haben nicht einmal ein Einreiseformular auf Englisch bekommen, das sollten wir dann direkt am Flughafen vor dem Zoll beziehen. Die haben uns aber knallhart ignoriert, als wir dort nachgefragt haben und einer, der dann doch mit uns geredet hat, sagte, dass wir das Formular gar nicht brauchen und ohne durch den Zoll gehen können. Also haben wir das auch versucht... möglichst freundlich hingestellt und alle fragen nett beantwortet, doch die waren nicht so nett zu uns. Wir wurden gefragt, wo unser Ausreiseticket sei und als wir das nicht vorweisen konnten wurden wir ins Immigration Office zum Supervisor geschickt. Da wurde ich langsam nervös... nach einer Viertelstunde durften wir dann mit dem Supervisor reden, der über unsere Einreise entscheiden wird.

Da sassen wir nun und wurden ausgefragt (also eigentlich nur Mathias, da von den offiziellen Menschen ja niemand mit mir redet), wie lange wir bleiben, wo wir anschliessend hinwollen, warum wir hier sind etc. wir haben vergebens versucht ein Mail mit unserem Ausreiseflug nach Hause zu finden und uns ein bisschen dumm gestellt. Nach einer knappen halben Stunde hatte er dann wohl entweder Mitleid mit uns oder hatte keine Geduld mehr. Auf jeden Fall hat er uns dann doch den Einreisestempel gegeben. Puh, dieses Mal ist es noch gut gegangen.

Zum Glück hat unser Fahrer aber trotz langer Verzögerung auf uns gewartet.

 

Nach knapp 5h Fahrt sind wir kurz vor Mitternacht bei strömendem Regen in Bukit Lawang angekommen. Zu unserer Unterkunft (On the Rocks) mussten wir zuerst durch das kleine Dorf laufen, dann über eine Hängebrücke (da muss man sich schon ziemlich konzentrieren im Dunkeln) und nach ein paar Hundert Metern noch 270 Stufen hoch. Obwohl unsere grossen Rucksäcke getragen wurden und wir nur den Tagesrucksack auf den Schultern hatten, war das nach diesem Tag eine Herausforderung. Doch der Aufstieg lohnt sich zu 200%. spätestens, als wir am nächsten Morgen von der Veranda aus den perfekten Blick auf den Dschungel hatten. Jede Hütte ist freistehend und so fühlt man sich fast so, als ob man alleine hier oben wohnen würde.

Am nächsten Tag haben wir eine kleine Tour (3h) in den Dschungel gemacht, in den man nur mit Guide gehen kann. Und da momentan Low Season ist, hatten wir eine Privattour. Bereits nach 20 Minuten haben wir den ersten Orang Utan in den hohen Bäumen gesehen. Und obwohl es kurz darauf angefangen hat zu regnen und die Orang Utans kein Wasser mögen, haben wir ca. 10 Stück gesehen. Alles Mütter mit ihren 1-3Jahre alten Babys. Am niedlichsten hat der eine Orang Utan ausgesehen, der ganz oben sass, traurig in die Weltgeschichte blickte und sich mit einem grossen Blatt, das er über den Kopf hielt, versucht hat vor dem Regen zu schützen :)

 

Am zweiten Dschungeltag haben wir ebenfalls eine Tour unternommen. Dieses Mal allerdings eine längere, die 6h dauerte. Und wieder nur wir 2 mit den beiden Guides, weil keine anderen Touristen heute eine Tour machen wollten. Wir sind etwas tiefer in den Dschungel gewandert, haben uns durch das Gestrüpp gekämpft und uns an Lianen festgehalten um bei rutschigen Hängen etwas Halt zu finden. Hier kommt deutlich mehr Dschungelfeeling auf als im Taman Negara in Malaysia, da die Wege nicht so stark vorgegeben und gepfadet sind und man ohne Guide wohl auch nicht so leicht wieder rausfinden würde. Auf dieser zweiten Tour haben wir ebenfalls wieder 10 Orang Utans mit Babys gesehen. So süss sind die, dass man sie am liebsten gleich mitnehmen würde. Etwas unbeholfen und doch schon recht flink schwingen sie sich von einem Baum zum anderen und bauen sich nach dem Essen ein Nest, in dem sie sich entspannen können, bis sie das nächste Mal auf Essenssuche gehen.

Wir haben ausserdem 3 White Gibbons und jede Menge Thomas Leaf Monkeys gesehen, die unser Guide für uns entdeckt hat. Ein unvergessliches Erlebnis!

Zurück zum Dorf sind wir dann auf dem Fluss... Tubing bei hohem Wasser und wilder Strömung (gestern war dies nicht möglich, da es zu gefährlich gewesen war) hat Spass gemacht und klitschnass aber heil sind wir wieder im Dorf angekommen.


Die berühmte Orang-Utan-Dame "Mina" haben wir übrigens nicht getroffen. Sie ist allen Guides und einigen Touristen wegen ihres aggressiven Verhaltens bekannt, unser Guide wurde sogar schon mal von ihr gebissen, als er versuchte den Rucksack eines Touristen in Sicherheit zu bringen. Wenn man ihre Geschichte kennt, ist ihr Verhalten jedoch durchaus nachvollziehbar. Vor einigen Jahren, als sie noch ein Baby war, wurde ihre Mutter von den Leuten im Ort erschossen. Zusammen mit "Jackie", einer weiteren Affendame, wurde sie dann zur Attraktion der Gegend in einen Käfig am Flussrand gesperrt. (Wir haben den Käfig gesehen, der war echt nicht gross). Dies weil die Einheimischen zu faul sind, in den Dschungel zu gehen. So hat unser Guide uns das erzählt. Nach mehreren Jahren (ich glaub vor 8 Jahren) wurde sie zusammen mit "Jackie" wieder ausgewildert. Nun hat sie verständlicherweise eine etwas negative Beziehung zu Menschen, die ihr begegnen.

 

Wir würden Bukit Lawang und auch die Unterkunft jedem weiterempfehlen (der Vorteil der 270 Stufen ist übrigens, dass man beim Start der Tour im Gegensatz zu allen anderen nicht mehr so weit hochlaufen muss). Ebenso Harry, unseren Guide, der die Tour jeweils der Kondition seiner Gäste anpasst, viele Geschichten zu erzählen weiss und sehr respektvoll mit der Natur und den Tieren umgeht. Nur ab und zu hat er die Orang Utans mit Zuckerrohr angelockt. Andere Guides haben da ganze Bananenplantagen verfüttert nur um ihre Gäste zufriedenzustellen.

Tuk Tuk (Lake Toba)

Einen Tag später sind wir bereits weitergefahren zum Lake Toba, dem grössten Kratersee der Erde. Unser Endziel: Tuk Tuk, auf einer Insel im Lake Toba. Also eine Insel auf dem See auf einer Insel im Meer :) Doch bis dorthin hatten wir eine lange Reise vor uns. Obwohl es lediglich 225km von Bukit Lawang nach Parapat (wo die Fähre nach Tuk Tuk fährt) sind, haben wir dafür 9.5h (!!!) gebraucht. und das obwohl unser Fahrer gefahren ist, als ob er auf der Flucht wäre, beinahe einen Hund überfahren hat, knapp einen Motorradfahrer gerammt und alle überholt hat. Aber eben... die Strasse führt durch kleine Dörfer, der Strassenzustand lässt streckenweise sehr zu wünschen übrig, so dass die vielen Schlaglöcher geschickt umfahren werden müssen, in Medan (wo wir wieder vorbeigefahren sind) herrscht das reinste Verkehrschaos und unglaublich schlechte Luft. Der Motor des Autos hat sich immer wieder total überhitzt, so dass wir immer wieder anhalten mussten. Und ausserdem war die Strecke ziemlich kurvig.

 

Nun ja, wir sind um kurz nach 8h im On the Rocks los und um 20h dann schlussendlich in unserer Unterkunft in Tuk Tuk angekommen.

Hier haben wir am nächsten Tag einen Faulenzertag eingelegt und am zweiten Tag haben wir mit dem Roller einen Teil der Insel erkundet. Hoch auf den Berg für einen wunderschönen Panoramablick und am See entlang, an kleinen Dörfern und winkenden Kindern vorbei.

Die Umgebung hier könnte genau so gut in der Schweiz sein. Alles schön grün, angenehmes Klima, nur die Leute sehen ein bisschen anders aus :)


Alle restlichen neuen Fotos sind in den bereits vorhandenen Alben "Malaysia", "Indonesien" und "Snapshots" in der Fotogalerie.

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